Wir können losfahren

Das Fahrrad ermöglicht uns allen, sofort und ganz einfach etwas für den Klimaschutz zu tun. In praktisch jedem Haushalt stehen Fahrräder zur Verfügung. Sie bieten uns einen Weg, die persönliche Klimabilanz zu verbessern. Sofort. Jeder Weg, der mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückgelegt wird, erspart der Gesellschaft Emissionen, verbessert die eigene CO2-Bilanz, fördert Gesundheit und Fitness, reduziert individuelle und öffentliche Kosten und entlastet den Verkehr. Das klingt so einfach und einleuchtend – und das ist es auch. Es ist nur ein kleiner (innerer) Schubs notwendig.

Situation Fahrradwege in Reinbek und der Region Sachsenwald
Studien haben gezeigt, dass es drei Dinge sind, die Menschen dazu bewegen das Rad regelmäßig zu nutzen: Die Radwege müssen sicher sein, komfortabel und schnell zum Ziel führen.

Bisher ist für den Ausbau und die Verbesserung des Radwegenetzes bei uns wenig geschehen. Reinbek bleibt deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Andere Kleinstädte, wie z. B. Norderstedt, Winsen/L., Uelzen machen vor, wie es besser geht. Das Potenzial der Stadt für eine Verkehrsentlastung, Emissions- und Lärmreduzierung ist sehr groß. Selbst die bescheidenen Gelder, die für den Ausbau vorgesehen waren,  sind bisher größtenteils nicht darin investiert worden. Das Klimaschutzkonzept der Stadt Reinbek macht etwas Hoffnung, dass in Zukunft mehr für einen attraktiven, lokalen Fahrradverkehr getan wird. Politik und Stadtverwaltung stehen hier ganz stark in der Pflicht.

Selbst einfache Maßnahmen bleiben bisher vielfach unerledigt. Tiefe Schlaglöcher, Verwucherungen von Radwegen, hohe Übergänge an Bordsteinabsenkungen, zu enge Umlaufsperren, um nur einige Punkte zu nennen.

 

Das in 2019 gestartete BYPAD Verfahren der Stadt (eine Evaluation zur Fahrradsituation) mit breiter Beteiligung verschiedenster Akteure und ein höheres Budget für den Fahrradverkehr sollten einen Startschuss für Veränderungen darstellen. Inzwischen hat sich aus dem Beteiligungsverfahren der Runde Tisch Rad als Gremium entwickelt, das regelmäßig tagt. Bisher hat sich trotz Engagement der Beteiligten auch bis 2023 noch keine spürbare Offensive für den Radverkehr entwickelt.

 

Im Mai 2023 ist Reinbek der kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs in Schleswig-Holstein Rad SH (www.rad.sh) beigetreten. Die Politik hat versprochen, dass mit dem Beitritt aktiv Maßnahmen zur Radföderung angegangen werden sollen.

Ein neues Radverkehrskonzept für Reinbek

Die Stadt Reinbek hat ein neues Radverkehrskonzept bei dem Planungsbüro Planersocietät in Auftrag gegeben. Die aktive Phase startete im März 2024. Alle Reinbeker:innen konnten sich daran im Rahmen einer Infotour in verschiedenen Stadtteilen als auch online beteiligen. Dabei wurden die verschiedenen Ortsteile mit ihren konkreten Herausforderungen in den Blick genommen und geeignete oder bevorzugte Verbindungen konnten markiert, auf Schwachstellen im Radnetz hingewiesen und Verbesserungsvorschläge für den Alltagsradverkehr gemacht werden. Ende April fand im Schloss Reinbek eine öffentliche Veranstaltung dazu statt.

Wir freuen uns auf die weitere Arbeit des Planugsbüros und sind sehr gespannt auf das Radverkehrskonzept, dass hoffentlich endlich einen Startschuss für einen verbesserten Radverkehr in Reinbek bildet. Seit Jahren liegt das Ziel vor das Radverkehrsnetz schneller, komfortabler und sicherer zu gestalten. Leider hat bisher weder das bestehende Radverkehrskonzept von 2015 zu spürbaren Verbesserungen geführt noch der seit vier Jahren bestehende Runde Tisch Rad, der sich tapfer mit dem städtischen-rechtlichen Klein-Klein abmüht.

 

Die Aufgabe die auch regional in Städten wie Reinbek anliegt ist dem Verkehr zu dekarbonisieren und zukunftsfähig zu machen. Der Modal-Split, der Anteil des Fahrrades am Gesamtverkehr, soll sich erhöhen. Diese Ziele stehen schon auf Landesebene. Das lässt sich nur anngehen, wenn die Radinfratruktur sich spürbar verbessert. Unser dringender Appell: der Aufwand eines neuen ganzheitlichen Radverkehrskonzepts darf nach Abschuss nicht wieder in einer Schublade verenden, sondern muss zügig auch im Stadtbild sichtbar werden und zu wirklichen Verbesserungen führen.

 

Schüler machen es vor
Der Anteil der Schülerinnen und Schüler unter den Fahrradfahrern liegt überproportional hoch. Sie machen es uns richtig vor. Deshalb ist es wichtig, ihnen ein attraktives, sicheres Radwegenetz zu bieten. Damit nutzen sie es nach der Schulzeit selbstverständlich weiter und steigen nicht so leicht auf den belastenden Autoverkehr um. In diesem Zusammenhang ist die häufig praktizierte Gewohnheit kritisch anzumerken, dass Eltern ihre Kinder bis direkt vor die Schule fahren. Es ist kein gutes Vorbild und gefährdet zudem die Schüler vor und in der Umgebung der Schule.


Machen Sie mit
Sie fahren schon regelmäßig mit den Fahrrad? Sehr gut, dann begeistern Sie auch Ihr Umfeld. Oder haben noch nicht daran gedacht, mit dem Fahrrad zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren? Dann probieren Sie es aus. Nur gemeinsam können wir wirksam etwas gegen den Klimawandel tun. Überlegen Sie nicht lange. Suchen Sie nicht nach Ausreden. Fangen Sie gleich damit an. Es ist so einfach, sofort etwas für saubere Luft und eine gesündere Umwelt zu tun.
 

Tipps
Die Stadt Reinbek beteiligt sich jährlich am Stadtradeln, einem bundesweiten Wettstreit unter Kommunen – um die meisten Radkilometer einer Stadt. Ziel ist es jeweils 21 Tage gemeinsam für Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität zu radeln. Leider hat sich die Situatiion für Radfahrende trotz des Stadtradelns in den letzten Jahren weiter verschlechtert, weswegen viele Menschen sich dazu entschlossen haben vorläufig nicht mehr an dem Wettstreit teilzunehmen. Wenn die Stadt zukünftig die Radinfrastruktur deutlich verbessert, werden auch wieder mehr Menschen teilnehmen. Mit einem in 2024 in Auftrag gegebenen Radverkehrskonzept ergibt sich dafür vielleicht für die kommenden Jahre die Chance. Wenn die dort entwickelten Ideen auf der Straße ankommen ...

In 2025 wird Reinbek wieder am Stadtradeln teilnehmen:
https://www.stadtradeln.de/reinbek/

 
Der sicherste Radweg zum Kindergarten, zur Schule, zum Einkaufen?
Wo sind die schönsten Spielplätze? Wie fahre ich am besten per Rad zu U/S-Bahn?
Neubürger-Touren bietet die ADFC-Ortsgruppe Reinbek auf Nachfrage an.
Kontakt: reinbek@adfc-sh.de

 

Das ADFC – eine gute Stimme für den Radverkehr in der Region Sachsenwald:

https://stormarn.adfc.de/
 
Mal ein Lastenrad ausprobieren?

In Reinbek steht ein Lastenrad des ADFC in der Stadtbibiothek gegenüber des Rathauses kostenfrei zur Verfügung, einfach am Empfang anmelden und losfahren!

 

Inzwischen bietet das Leihsystem StadtRAD Hamburg auch Lastenräder zum Ausleih an. Klara in Hamburg – bietet weitere Lastenräder in der Umgebung:
https://klara.bike/
 
Mobilität umfassend denken: VCD - Verkehrsclub Deutschland
https://www.vcd.org/startseite/